Manfred Buhrs hat schon viele junge Talente begleitet
- Jens Bönisch
- 11. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Juni
„Mein Leben bestand eigentlich immer aus Fußball“, sagt Manfred Buhrs. Deswegen ist es keine Überraschung, dass ein Anruf genügte, um ihn zum Nachwuchsleistungszentrum Emsland zu holen. Seit 2019 mischt er in der Ausbildungsschmiede der Region, die beim SV Meppen angesiedelt ist, mit. Bis auf eine kurze Ausnahme engagiert sich der 61-Jährige bei der U14.
Buhrs trifft also die jüngsten Talente, die im regelmäßigen Spielbetrieb beim NLZ ausgebildet werden. Sie kommen als junge Kicker. Wenn er sie später wiedersieht, freut er sich: „Die kennen mich noch. Man begrüßt sich, klatscht sich ab, unterhält sich. Das ist ein gutes Gefühl“, erklärt Buhrs. Ein Zeichen der Wertschätzung.

Mit Blick auf die erste Herrenmannschaft gerät Buhrs ins Schwärmen: „Malte und Lasse Zumdieck waren im ersten U14-Jahrgang. Amin Muja im zweiten. Er war unser Unterschiedsspieler.“ Muja machte einen Abstecher zum Partnerverein Schalke 04 – und kehrte zurück. In der Knappenschmiede kickt aktuell Jonas Dieckmann. Yigit Karademir kehrte als Herrenspieler ein Jahr auf Leihbasis über den VfL Osnabrück zurück.
Die Talente, die es in die eigene erste Mannschaft oder andere hochrangige Teams schaffen, sind für Buhrs Beispiele dafür, wie es klappen kann. „Das sehen die Jungs auch, was oben läuft. Der Weg ist relativ steinig, aber er ist gut“, sagt Buhrs voller Überzeugung. Besonders in der U14 – dort beginnt eine Entwicklung. Aber: Für den jüngeren C-Junioren-Jahrgang gibt es noch keinen Fahrdienst wie ab der U15. Sprich, die Eltern müssen die Talente selbst fahren – zu drei Trainingseinheiten und einem Spiel pro Woche.
Als Teamverantwortlicher hält Buhrs den Trainern den Rücken frei. Er kümmert sich um das ganze Drumherum, ist bei fast jeder Trainingseinheit dabei und steht den Eltern gerade zu Beginn einer Saison bei Fragen als Ansprechpartner zur Verfügung. „Ihre Mithilfe ist unverzichtbar.“ Die Leistungsgespräche führen die Trainer. „Für uns ist wichtig, dass wir den Spagat hinbekommen zwischen Professionalität und familiärem Umfeld. Das fängt in der U14 an. Die Jungs und die Eltern fühlen sich bei uns ganz wohl“, weiß der Emsländer.
Buhrs ist seit 2019 beim NLZ. Der damalige Koordinator Winfried Budde hatte ihn angerufen – den Tipp gab Helmut Hermsen, der mit Marko Willen die U14 coachte. Mit Hermsen hat Buhrs schon bei seinem Heimatverein SV Teglingen zusammengespielt und im Nachwuchsbereich zusammengearbeitet.
Mit einer sechsmonatigen Ausnahme war Buhrs immer bei der U14 engagiert. Nach einem Trainerwechsel folgte er Andreas Güttler zum älteren Jahrgang. Er werde nach jeder Saison gefragt, ob er mit hochgehen wolle, sagt Buhrs – aber er bleibt. Bei der U14 ist die Aufgabe spannend, und er kennt sich dort gut aus.
Die Talente trainieren und spielen in Apeldorn. Dort können sie sich nach Buhrs’ Meinung gut an das neue Umfeld gewöhnen: „Sie kommen alle neu zu uns, jeder muss seinen Platz in der Mannschaft finden – das dauert etwas.“
In der Rückrunde der gerade beendeten Saison sei die Mannschaft, die in der Liga auf ältere und körperlich überlegene Gegner traf, gut dabei gewesen. Sie wurde Meister der Bezirksliga, verlor in der ganzen Saison kein einziges Spiel. Buhrs ist zufrieden, dass das Team aufgestiegen ist: „In der Landesliga ist sie gut aufgehoben.“
Darüber hinaus traf die U14 im Nordcup auf Freundschaftsspielbasis auf Gegner anderer norddeutscher NLZ. „Die haben ganz andere Möglichkeiten, aber wir können teilweise gut mithalten“, stellt Buhrs fest. „Das ist ein anderes Niveau – das bringt den Jungs viel.“
Und auch Buhrs. Der Blick auf die Anlagen anderer Vereine, die dortige Infrastruktur: „Das ist etwas ganz anderes.“ Ein Highlight war die Hamburger Jugendakademie in Norderstedt. „Wenn man da in die Kabine kommt – das ist ehrfürchtig.“
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