Peters Ahrens geht nach gut 20 Jahren: Es hat immer Spaß gemacht
- Uli Mentrup
- 18. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Nach rund 20 Jahren beim SV Meppen und beim Nachwuchsleistungszentrum Emsland (NLZ) nimmt Peter Ahrens seinen Abschied. Er war Jugend-Trainer, Co-Trainer, Betreuer und Mannschaftsverantwortlicher – zuletzt in der A-Junioren-Bundesliga. „Ich habe mehrere hundert Fußballer kennengelernt“, blickt er nicht ohne Stolz auf eine lange und intensive Zeit mit vielen Erinnerungen zurück.

Ein Jahrzehnt engagierte sich Ahrens im NLZ, davor war er eine Serie bei der JSG Meppen/Teglingen/Schwefingen aktiv. „Es hat mir immer Spaß gemacht. Ich war mit Begeisterung dabei“, betont der 62-Jährige. Besonders schätzt er den menschlichen Aspekt. Insbesondere in den verschiedenen Trainerteams habe er Freunde gefunden. Er freut sich, wenn er auf den Plätzen in der Region ehemalige Spieler trifft.
Ahrens‘ Weg ist eng mit der Entwicklung des NLZ (früher JLZ) verbunden. „Der war anfangs schwer, aber letztendlich war er sehr erfolgreich.“ Besonders hebt er den Einsatz von Dieter Barlage und Winfried Budde hervor: „Beide verdienen höchstes Lob für alles, was sie für das JLZ geleistet haben.“
Ahrens ist stolz, dass er an der Entwicklung von Spielern beteiligt war, und mitgewirkt hat, „die Mannschaften in die Bundesliga zu kriegen“. Das schien lange wie ein ferner Traum. Im Gedächtnis geblieben ist ihm ein Satz vom ehemaligen JLZ-Leiter Achim Hollerieth (bis 2012). Der sagte, es müsse Ziel sein, mit den Teams in der Bundesliga zu spielen - und wurde ungläubig belächelt, so unrealistisch wirkte die Vorgabe damals.
Ahrens coachte zunächst Teams mit seinen Söhnen Tobias und Julian in den jüngeren Jahrgängen des SV Meppen. Nach einer Saison bei Olympia Laxten kehrte er auf Anfrage von Bernd Voss zur U16 zurück zum JLZ. 2016 feierte Ahrens im Trainerteam mit Voss und Patrick Posipal aus dem SVM-Profikader den Aufstieg der U17 in die Regionalliga. Der war mit Fußballern wie Leon Dosquet, Leonard Bredol, Leon Kugland und Matthis Harsman eins seiner Highlights.
Der Aufstieg der U19 in die Bundesliga 2022 kam für Ahrens nicht überraschend. „Das war eine tolle Mannschaft“. Noch beeindruckender fand er allerdings das erste Jahr im Fußball-Oberhaus mit Spielern wie Felix Golkowski, Luca Prasse, Niclas Wessels und Julius Pünt. „Wir haben eine Riesen-Saison gespielt.“ Die Mannschaft sicherte sich sogar vorzeitig den Klassenerhalt.
„Man wächst in den Leistungsfußball rein. Das ist eine interessante Sache“, stellt Ahrens fest. Das NLZ spielte gegen Mannschaften wie RB Leipzig, Hertha BSC oder den VfL Wolfsburg, von denen es wenige Jahre zuvor noch meilenweit weg schien. In der gerade beendeten Saison kamen mit Dortmund und Schalke noch zwei Kracher dazu. Ahrens erinnert sich gern an das Gespräch mit Schalke-Legende Norbert Elgert. Bei Dortmund stand an der Seitenlinie Mike Tullberg, der wenig später bei der Bundesliga-Mannschaft des BVB Interimscoach nach Nuri Sahin war.
In der A-Junioren-Bundesliga wurde der Zeitaufwand noch einmal größer. Als Betreuer kam Ahrens zu Heimspielen fast zwei Stunden vor dem Anpfiff. Da war er insgesamt fünf Stunden unterwegs, bei weiten Auswärtsfahrten mit Übernachtung gleich 36. Künftig hat der Rechtsanwalt, der 1970 selbst beim SVM-Nachwuchs begann, in der A-Jugend unter Rainer Persike mit Bernd Deters, Frank Faltin oder Horst Bruns kickte und danach in der Zweiten auflief, wieder mehr Zeit. „Auf dem Platz wird man mich oft sehen, aber dann komme erst eine Viertelstunde vor Anpfiff“, freut er sich auf das Wiedersehen mit ehemaligen NLZ-Kickern.
Ahrens hofft, dass er beim Meppener Regionalligateam einige frühere Schützlinge auf dem Rasen sieht. Mit Julius Pünt, Niclas Wessels, Malte und Lasse Zumdieck, Amin Muja, Jonas Goldenstein und Mika Herrmann gibt es einige Kandidaten. Denn die Jungs vom NLZ „investieren wahnsinng über Jahre viel an Zeit und Aufwand, um Fußball zu spielen“, weiß Ahrens. „Das verdient großen Respekt.“
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