Doppelfunktion für Ralf Spanier an der Schnittstelle
- Jens Bönisch
- 5. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Das Nachwuchsleistungszentrum Emsland (NLZ) setzt auf Kontinuität und Erfahrung: Ralf Spanier bleibt der Talentschmiede in seiner Doppelfunktion als Sportlicher Leiter Juniorinnen und Trainer erhalten. Statt der U17 wird er künftig allerdings die U20 coachen. Eine Aufgabe, die perfekt in das Entwicklungskonzept des NLZ und die persönlichen Pläne des 62-Jährigen passt.

„Ralf wird weiter die sportliche Leitung innehaben im NLZ und den Mädchenbereich im Hintergrund voranbringen. Auf der anderen Seite wird er die Verantwortung für die U20 tragen“, sagt der Sportliche Leiter des NLZ, Tim Körner. Spanier sei an der Schnittstelle zwischen Mädchenbereich und der ersten Frauenmannschaft engagiert, wo der Übergang gelingen solle zur 2. oder zur 1. Bundesliga. „Wir sind froh, dass wir ihn mit seiner Erfahrung und Expertise für diese Aufgaben gewinnen konnten.“
„Ich bin mit Leib und Seele Fußballer und nebenbei auch noch vom Herzen aus Fußballtrainer“, bringt Spanier seine Leidenschaft auf den Punkt. Die Doppelrolle schrecke ihn nicht ab, im Gegenteil: Es seien Freiräume geschaffen worden. Das NLZ als Institution übernehme einige Aufgaben, sodass er sich auf den sportlichen Bereich konzentrieren könne.
Geplant ist – unabhängig von der Liga – eine U20 mit einem Durchschnittsalter von rund 18 Jahren. „Das wird eine der jüngsten Nachwuchsmannschaften sein, mit denen Meppen je angetreten ist. Ich bin überzeugt, dass man mit vielen jungen Talenten einen sehr guten Übergangsbereich schafft“, sagt Spanier. Davon werde die erste Mannschaft weiter profitieren.
Im Frauen- und Mädchenbereich bleibt der SV Meppen ein Ausbildungsverein. Es sei Philosophie und Ziel, den über das NLZ gekommenen eigenen Talenten den Weg in die Hänsch-Arena zu ebnen. Dort spielen regelmäßig nur die erste Frauen- und Herrenmannschaft des Vereins. „Da sind wir auf einem sehr guten Weg“, sagt Spanier. „Wir können den Mädels eine sehr gute Ausbildung und Perspektive bieten.“ Rund 50 Prozent der Spielerinnen im Zweitligakader stammen aktuell aus der eigenen Talentschmiede. Im vergangenen Jahr sind fünf Fußballerinnen hochgezogen worden. Der Trainer der Zweitliga-Mannschaft, Thomas Pfannkuch, schaue ganz genau auf die eigenen Talente. „Er kennt sie.“
„Der Weg ist sehr gut“, betont Spanier. Er beginnt mit der Sichtung im U13-Perspektivteam. In der U15 mache Veronika Köppel seit Jahren einen Top-Job. Die U17 messe sich in der neuen Regionalliga künftig wieder mit den besten Teams aus dem Norden. Die U20 sei als Übergangsmannschaft gespickt mit „ganz vielen jungen Talenten“ sowie im sportlichen und zwischenmenschlichen Bereich eng mit dem Pfannkuch-Team verzahnt. Die Durchlässigkeit solle hoch bleiben. Dabei werde gleich ausgebildet, damit der Wechsel in die nächste Mannschaft leichter falle. „Da muss viel kommuniziert werden, Anforderungsprofile sind wichtig“, weiß Spanier. Auch im Nachwuchsbereich lege das NLZ Wert auf gut lizenzierte Coaches.
Spanier ist seit 22 Jahren im Frauenfußball aktiv – auch beim Bundesligisten FFC Heike Rheine, bei Germania Hauenhorst, TSG Burg Gretesch und Fortuna Gronau sowie als Stützpunkt- und Kreisauswahltrainer. Mit den Mädchenteams U14 und U12 des Kreises Steinfurt wurde er Westfalenmeister. Seit drei Jahren ist er beim NLZ engagiert.
Der Medienberater aus Rheine ist sehr ehrgeizig und hoch motiviert. Er hat sich ein großes Netzwerk aufgebaut und verfügt über eine selbst erstellte umfangreiche Datenbank mit Trainingsübungen. „Ich profitiere von meiner Erfahrung. Während eines Spiels kann ich auf jede Situation reagieren“, sagt der akribisch arbeitende Coach. Er setzt auf seine eigene, bewährte Trainerphilosophie. „Ich bin authentisch.“
Comments